Es gibt eine Fremdsprache,
die mit allen Regeln bricht und alle Normen sprengt. Gehalten ist sie in Deutsch, in Englisch, in Japanisch, in Chinesisch und trotzdem versteht sie kaum jemand, in keinem Land der Welt. Es ist diejenige des eigenen Computers.
Meiner beispielsweise meldet mir eine Kollision bei der Synchronisation der Aktion MAPI_E_(Ox6720982247) und dann fragt er mich, ob ich fortfahren möchte. Womit fortfahren? Mit der Kollision?
«Was möchten Sie tun?» bohrt das Gerät und legt die Optionen vor. «Akzeptieren», «Stopp», «Später» und «Ignorieren».
Akzeptieren kommt nicht in Frage. Solange ich den Schaden nicht begreife, gebe ich ihn bestimmt nicht auch noch zu. Anhalten wiederum ist mir zu radikal. Offenbar versperren verkeilte Daten die freie Datenbahn, plötzlich geht gar nichts mehr. Verschieben widerstrebt mir im Grundsatz. Damit ist kein Problem gelöst und ignorieren ist zu unsensibel. Da benimmt sich mein Computer wie ein Mensch. Wenn er beleidigt ist, lässt er sich im Unklaren weshalb.
Ich klicke auf «Hilfe». Ein Fenster tut sich auf mit Zeichen. Ein unbekannter schwerwiegender Fehler ist aufgetreten, heisst es und erhellend die zusätzliche Information: 0x8004A10j. Ein Klick, ein weiteres Fenster. Und wieder ein weiteres. Und noch eins. Gerade soll ich prüfen, wie oft Feeds und Webslices heruntergeladen werden sollen. Ich müsse mir aber im Klaren sein, dass diejenigen Feeds ignoriert würden, für die die Empfehlung des Herstellers oberhalb der angegebenen Werte liegen…
Verstehe einer, was mein Computer meint. Wenigstens siezt er mich. Er bleibt stets höflich.
Marianne Binder